Lübeck, 10.09.2022
Klaus Florian Vogt gibt Meisterkurs für MHL-Studierende auf Gut Hasselburg
Der international renommierte S?nger Klaus Florian Vogt gibt vom 16. bis zum 18. September auf Gut Hasselburg einen ?ffentlichen Meisterkurs für Studierende der Musikhochschule 英亚体育app_英亚体育-【官方认证】 (MHL). In einem Abschlusskonzert am Sonntag, 18. September um 16 Uhr pr?sentieren die Gesangsstudierenden, moderiert von NDR Kultur-Moderator Hans-Jürgen Mende, ihre Arbeitsergebnisse.
Klaus Florian Vogt, einer der herausragenden Wagner-Ten?re der Gegenwart, ist seit September 2021 Honorarprofessor an der MHL. Nun gibt er seine Erfahrungen an Gesangsstudierende im Rahmen seines ersten Meisterkurses an der MHL weiter. Mit acht jungen S?ngerinnen und S?ngern aus allen Gesangsklassen der MHL erarbeitet er Lieder und Arien des Deutschen Repertoires. Beim Unterricht kann man dem gefragten S?nger, der weltweit an allen gro?en Opernh?usern und Festivals gastiert, von Donnerstag, 16. September bis Samstag, 18. September über die Schulter schauen.
Beim Abschlusskonzert am Sonntag, 18. September um 16 Uhr stehen die Gesangsdarbietungen der Studierenden im Mittelpunkt. Zu Beginn der Veranstaltung führt der bekannte NDR Kultur-Moderator Hans-Jürgen Mende ein Gespr?ch mit Klaus Florian Vogt unter anderem über seine Karriere und sein Repertoire.
Der aus Norddeutschland stammende Tenor begann seine Karriere als Hornist im Philharmonischen Staatsorchester Hamburg. 1994 nahm er parallel ein Gesangsstudium an der MHL bei Prof. Günter Binge auf. Klaus Florian Vogt erz?hlt: ?Mit der Musikhochschule 英亚体育app_英亚体育-【官方认证】 bin ich emotional eng verbunden, denn hier hat meine Gesangskarriere ihren Anfang genommen. Durch die Honorarprofessur kehre ich nun zur Hochschule zurück und freue mich sehr, den Faden wiederaufzunehmen und mit den von mir geleiteten Meisterkursen etwas zurückgeben zu k?nnen. Besonders freue ich mich auf den Austausch mit den Studierenden.“
Meisterkurs und Konzert finden auf Kultur Gut Hasselburg (Allee 8, 23730 Hasselburg) statt. Klaus Florian Vogt unterrichtet am Freitag, 16. September und am Samstag, 17. September von jeweils 11 Uhr bis 14 Uhr und von 16 Uhr bis 19 Uhr, am Sonntag, 18. September von 10 Uhr bis 13.30 Uhr. Der Eintritt zum Meisterkurs ist frei. Konzertkarten (Einlass ab 15 Uhr) sind für 20 Euro und 25 Euro erh?ltlich bei www.luebeck-ticket.de.
Klaus Florian Vogt ist nicht nur gefragter Gast an allen gro?en Opernh?usern, sondern auch bei vielen internationalen Festivals. Zu seinem Repertoire geh?ren Partien wie Lohengrin, Tannh?user, Parsifal, Stolzing und Siegmund, aber auch Rollen wie Florestan (?Fidelio“) und Prinz (?Rusalka“). Seit 2007 singt Vogt bei den Bayreuther Festspielen, 2019 war er auch bei den Salzburger Osterfestspielen zu erleben. Auch als Konzert- und Lieds?nger hat Vogt sich einen Namen gemacht. Er arbeitet mit renommierten Orchestern und Dirigenten zusammen, unter anderem mit Daniel Barenboim, Andris Nelsons, Christian Thielemann und Simone Young. 2019 verbuchte er in der Hamburger Elbphilharmonie mit Schuberts Liederzyklus ?Die sch?ne Müllerin“ in einer kammermusikalischen Fassung einen gro?en Erfolg. Zahlreiche Einspielungen dokumentieren sein breites Repertoire, darunter seine drei Solo-Alben ?Helden“, ?Wagner“ und ?Favorites“. 2019 verlieh ihm der Senat der Freien und Hansestadt Hamburg den Ehrentitel ?Hamburger Kammers?nger“. Weitere Infos unter www.klaus-florian-vogt.de.
Lübeck, 04.10.2022
6. Internationaler Buxtehude-Orgelwettbewerb in 英亚体育app_英亚体育-【官方认证】 entschieden
Der sechste Internationale Buxtehude-Orgelwettbewerb, den die Musikhochschule 英亚体育app_英亚体育-【官方认证】 (MHL) und die Hochschule für Musik und Theater Hamburg vom 24. bis zum 30. September in 英亚体育app_英亚体育-【官方认证】, Hamburg und M?lln veranstaltet haben, ist entschieden.
Den mit 8.000 Euro dotierten ersten Preis des diesj?hrigen internationalen Buxtehude-Orgelwettbewerbs, gestiftet von der ?Gemeinnützigen Sparkassenstiftung zu 英亚体育app_英亚体育-【官方认证】“, erspielte sich Sunkyung Noh aus Südkorea. Die 28-J?hrige studierte Orgel in Seoul und in Hamburg bei Wolfgang Zerer. Der von der ?Dr?ger-Stiftung“ ausgelobte zweite Preis in H?he von 5.000 Euro ging an Alexander Little aus Gro?britannien. Der dritte, mit 3.000 Euro dotierte Preis der ?Oscar und Vera Ritter-Stiftung“ wurde dem deutschen Organisten Frederik Kranemann zuerkannt.
Die drei Preistragenden hatten sich unter 18 Teilnehmenden aus Polen, Deutschland, Spanien, Korea, Japan und den USA für das Finale qualifiziert, das in St. Jakobi 英亚体育app_英亚体育-【官方认证】 ausgetragen wurde. Die jungen Organistinnen und Organisten wetteiferten in drei Runden an den wertvollen historischen Orgeln in drei Kirchen miteinander: an der Stellwagen-Orgel in St. Jakobi 英亚体育app_英亚体育-【官方认证】, der Flentrop-Orgel in der Hamburger St. Katharinen Kirche und erstmals an der erst im Mai eingeweihten Scherer-Bünting-Orgel in St. Nicolai M?lln. Konzerte in den drei St?dten luden dazu ein, die internationalen Juroren, Finalisten und Preistr?ger zu erleben.
In der international besetzten Jury unter Vorsitz von Jon Laukvik arbeiteten Bine Bryndorf, Edoardo Belotti, Pieter van Dijk, Arvid Gast, Matthias Neumann, Jean-Baptiste Robin, Krzysztof Urbaniak und der Musikjournalist Claus Fischer mit.
Der Buxtehude-Orgelwettbewerb ist weltweit der einzige Wettbewerb, der sich dem Thema Alte Musik in Verbindung mit der Norddeutschen Orgelkultur verschrieben hat. Namensgeber Dieterich Buxtehude (1637 bis 1707) ist ihr wichtigster Vertreter und geh?rt zu den gro?en europ?ischen Musikerpers?nlichkeiten des Barock. Der Wettbewerb wird alle drei Jahre ausgetragen und musste pandemiebedingt um ein Jahr verschoben werden. Eine Fortsetzung ist für das Jahr 2025 geplant.
Lübeck, 05.10.2022
MHL-Sinfonieorchester er?ffnet neue Konzertsaison
Mit einem Sinfoniekonzert er?ffnet das MHL-Sinfonieorchester am Samstag, 8. Oktober um 19.30 Uhr im Gro?en Saal die neue Konzertsaison an der Musikhochschule 英亚体育app_英亚体育-【官方认证】 (MHL). Unter Leitung der britischen Gastdirigentin Catherine Larsen-Maguire (Berlin) erklingt ein kontrastreiches Programm mit Bruchs Doppelkonzert für Klarinette, Viola und Orchester op. 88 mit Jens Thoben (Klarinette) und Pauline Sachse (Viola) als Solisten, ?Metastaseis“ von Xenakis und Bartóks Konzert für Orchester.
Mit Semesterbeginn starten achtzig Studierende der MHL in eine Arbeitsphase des MHL-Sinfonieorchesters, das gleichfalls die neue Konzertsaison er?ffnet. Erstmals übernimmt Gastdirigentin Catherine Larsen-Maguire die Leitung. Die in Manchester geborene und mittlerweile in Berlin lebende Dirigentin musizierte als Fagottistin mit zahlreichen renommierten Orchestern, bevor sie sich vollst?ndig dem Dirigat zuwandte. Larsen-Maguire, die gerne auch mit Jugend- und Studierendenorchestern arbeitet, erl?utert: ?Junge Musiker sind von Beginn an enthusiastisch und begeisterungsf?hig, ich genie?e die Arbeit mit ihnen sehr. In diesem Konzert unterscheiden sich die Werke der drei Komponisten im Stil sehr voneinander, und wir müssen für jedes Stück eine passende Art zu spielen finden, um drei unterschiedliche Klangwelten zu erzeugen“.
Das selten aufgeführte Doppelkonzert für Klarinette, Viola und Orchester e-moll op. 88 schrieb Max Bruch (1838-1920) in seiner sp?ten Lebensphase im Anklang an frühere Sch?pfungen und vergangene Musikepochen. Es ist in vielerlei Hinsicht ungew?hnlich: Bruch schrieb es für seinen Sohn, einen hervorragenden Klarinettisten. Die Aufnahme durch Publikum und Fachkollegen war verhalten, wohl auch deshalb, weil Bruch als unerschütterlicher Romantiker an seinen frühromantischen Idealen und seinem gro?em Vorbild Felix Mendelssohn Bartholdy gegen alle modernen Tendenzen festhielt. Originell wirkt die Kombination der beiden Soloinstrumente Klarinette und Bratsche – in reizvollem Kontrast gespielt von den MHL-Professoren Jens Thoben und Pauline Sachse. Auch die Abfolge der drei S?tze mit einem langsamen Satz zu Beginn und einer Steigerung in Tempo und Intensit?t in den Folges?tzen ist ungew?hnlich.
Der griechische Komponist Iannis Xenakis (1922-2001) war gelernter Architekt und n?herte sich auf naturwissenschaftlichem Wege der Musik. Sein bekanntestes Werk ?Metastaseis“ bildet mit brachialen Klangmassen seine Erinnerungen an den Zweiten Weltkrieg ab. Der Komposition liegt eine geometrische Konstruktion zugrunde, mit der Xenakis v?llig neuartig strukturierte Kl?nge erzeugt. Das Orchester wird dabei in 61 eigenst?ndig geführte Stimmen aufgel?st. Zur Uraufführung bei den Donaueschinger Musiktagen 1955 schrieb der Komponist: ?Der H?rer muss gepackt und, ob er will oder nicht, in den Kreis der T?ne gezogen werden, ohne dass er deswegen eine besondere Ausbildung brauchte. Der sinnliche Schock muss ebenso fühlbar sein wie beim Anh?ren des Donners oder beim Blick in den unendlichen Abgrund."
Béla Bartók (1881-1944) komponierte das Konzert für Orchester Sz 116 nach fünfj?hriger Pause in seinen sp?ten Jahren für die Bostoner Symphoniker. Schwer krank und in finanziellen Schwierigkeiten, kam der Auftrag für das Stück im Mai 1943 gerade recht. Es ist das letzte Stück für Orchester, das Bartók vor seinem Tod schrieb. Das fünfs?tzige Werk geh?rt zu den meist gespielten Stücken des Komponisten und birgt eine gro?e Bandbreite an Gefühlen und Virtuosit?t.
Das Konzert findet am Samstag, 8. Oktober um 19.30 Uhr im Gro?en Saal der MHL statt und wird am Sonntag, 9. Oktober um 17 Uhr wiederholt. Der Eintritt kostet 14 Euro und 19 Euro, erm??igt 8 Euro und 12 Euro. Karten sind in allen dem 英亚体育app_英亚体育-【官方认证】-Ticket angeschlossenen Vorverkaufsstellen erh?ltlich. Restkarten gibt es eine Stunde vor Veranstaltungsbeginn an der Abendkasse (An der Obertrave).
Lübeck, 06.10.2022
Neue Professur für Musizierendengesundheit in 英亚体育app_英亚体育-【官方认证】
In 英亚体育app_英亚体育-【官方认证】 rückt mit einer neuen Professur der Musikhochschule 英亚体育app_英亚体育-【官方认证】 (MHL) und der Uni zu 英亚体育app_英亚体育-【官方认证】 (UzL) die Musizierendengesundheit in den Fokus. Daniel Sebastian Scholz wird ab Wintersemester 2022 die neue Stelle besetzen, die beide Hochschulen gemeinsam für Forschung, Lehre und Beratung geschaffen haben. Mit einem Schwerpunkt auf der mentalen Gesundheit Musizierender ist sie bisher einzigartig in Deutschland.
Die MHL und die UzL m?chten mit der neuen Professur für Musizierendengesundheit, die von der Possehl-Stiftung mit 600.000 Euro anschubfinanziert wird, dem steigenden Bedarf an Beratung und Behandlung für Musikschaffende gerecht werden. Bundesweit gibt es bisher rund zehn musiker-medizinische Einrichtungen, 英亚体育app_英亚体育-【官方认证】 ist jedoch bislang der einzige Standort mit einer Spezialisierung auf neurologische, psychologische und psychotherapeutische Themen.
Daniel Sebastian Scholz ist Neurowissenschaftler, Diplom Psychologe, Verhaltenstherapeut und Musiker. Der 38-J?hrige konnte in Hannover am Institut für Musikphysiologie und Musiker-Medizin (IMMM) elf Jahre lang Erfahrungen zum Thema Musizierendengesundheit sammeln: ?Der Bedarf an qualifizierter Beratung ist enorm und in den letzten Jahren auch stark angestiegen. Rund 50 Prozent der Musikerinnen und Musiker leidet beispielsweise zeitweise unter Lampenfieber. Immer mehr Hochschulen erkennen die Notwendigkeit hier vorzubeugen und zu unterstützen. Unser Schwerpunkt wird auf Pr?vention und der psychischen Gesundheit Musizierender liegen.“
Forschen wird Scholz in enger Verzahnung mit der Neurologie der UzL auf dem Unicampus im Center of Brain, Behavior and Metabolism (CBBM). Hier sind schon erste Forschungsprojekte zu den Themen mentale Belastung und zur neuronalen Plastizit?t Musikstudierender in Planung. Prof. Dr. Thomas Münte, Vizepr?sident Medizin der Universit?t 英亚体育app_英亚体育-【官方认证】: ?Wir begrü?en die neue Professur au?erordentlich. Sie wird nicht nur einen oft untersch?tzten klinischen Bedarf abdecken, sondern auch zu einer weiteren Vernetzung der 英亚体育app_英亚体育-【官方认证】er Hochschulen beitragen. Die Forschungsthemen von Daniel Scholz sind unmittelbar anschlussf?hig und es gibt schon sehr gute Kontakte in die hiesige Psychologie und Neurologie.“
Für die Studierenden der MHL und der UzL plant Scholz zun?chst Vorlesungen zu den Grundlagen gesunden Musizierens, zu den Neurowissenschaften der Musik sowie ein Lampenfieber-Behandlungs-Seminar. Im neuen Büro der MHL im 英亚体育app_英亚体育-【官方认证】er Tesdorpfhaus wird er ab Oktober eine Beratungsstelle für Musikstudierende und 英亚体育app_英亚体育-【官方认证】er Musikprofis und Laien einrichten. Viele Musizierende leiden unter gesundheitlichen Problemen wie schmerzhaften Verspannungen, eingeschr?nkter Bewegungsf?higkeit, Lampenfieber und Versagens?ngsten. Sie k?nnen gravierende Folgen für das Musizieren haben und im schlimmsten Fall das Ende der Karriere bedeuten. Ursachen sind ?berbelastung, die durch zu viel ?ben entsteht, psychischer Stress, Leistungsdruck oder die Handhabung des Instruments.
Daniel Sebastian Scholz wurde 1983 in Tübingen geboren. Er studierte Psychologie und Jazz-Komposition in Marburg und Osnabrück und promovierte am Zentrum für systemische Neurowissenschaften in Hannover. Seit 2011 arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Musikphysiologie und Musiker-Medizin (IMMM), der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover (HMTMH) und besch?ftigte sich im Rahmen verschiedener Forschungsprojekte mit der Auswirkung von Musik auf die psychische und physische Gesundheit. Zudem lehrte er an der HMTMH von 2015 bis 2019 als Dozent in den Bereichen Jazz-Komposition und Arrangement und p?dagogische Psychologie. Seit Mai 2021 ist Scholz auch als approbierter klinisch psychologischer Psychotherapeut mit der Fachrichtung Verhaltenstherapie am IMMM t?tig mit einem Schwerpunkt auf der psychischen Gesundheit Musikschaffender. Er spielt Gitarre und Klavier, unter anderem in der Psycho-Rap-Rock-Band ?Ego Super“ und ist Mitbegründer und Betreiber des eigenen Plattenlabels ?quadratisch rekords“.
Lübeck, 10.10.2022
Chaos, R?tselkanons und Bohrmaschinen - Auftaktkonzert zur Konferenz "Musik und die Ordnung der Welt"
"Von Chaos, R?tselkanons und Bohrmaschinen" erz?hlt am Donnerstag, 13. Oktober um 19.30 Uhr das Auftaktkonzert zur internationalen Konferenz "Musik und die Ordnung der Welt", die bis zum 15. Oktober in der Musikhochschule 英亚体育app_英亚体育-【官方认证】 (MHL) stattfindet. Dozierende, Studierende und G?ste werden unter Leitung von Pieter-Jan Belder das Spannungsfeld zwischen Chaos und Ordnung musikalisch ausloten.
Das Konzert spiegelt das Thema der interdisziplin?ren Konferenz "Musik und die Ordnung der Welt von der Antike bis zum 19. Jahrhundert", die in Kooperation mit der Christian-Albrechts-Universit?t zu Kiel und der University of South Florida veranstaltet wird. Der Abend bringt eine spannende Auswahl selten aufgeführter Stücke für Klavier, Schlagzeug und Kammerorchester zu Geh?r, mit Werken von Johann Sebastian Bach, Gy?rgy Ligeti, Jean-Féry Rebel, Alexander Scriabin und Claus-Steffen Mahnkopf, in denen die Komponisten Chaos und Ordnung auf je eigene Weise thematisieren.
Das Kammerorchester der MHL pr?sentiert unter der Leitung von Pieter-Jan Belder die 1737 komponierte Symphonie "Les ?léments" des franz?sischen Barockkomponisten Jean-Féry Rebel, ein Schlüsselwerk des 18. Jahrhunderts. Mit einem heftigen Cluster als Abbild des Chaos beginnt das Stück, erst nach und nach sch?len sich aus dem t?nenden Durcheinander die vier Elemente Feuer, Wasser, Luft und Erde heraus. Johann Sebastian Bach konstruierte mit seinem Kanon "Trias Harmonica" BWV 1072 in nur zwei Takten ein ganzes Weltgeb?ude in C-Dur: ein kühl kalkuliertes Experiment, das wie andere Kompositionen aus seiner Hand scharfe Kritik hervorrief, oder ein Beispiel für die Sch?nheit seiner Kunst als Zeichen der Vollkommenheit der Sch?pfung?
In ihren Etüden für Klavier von 1903 und 1985 spielen Alexander Scriabin und Gy?rgy Ligeti auf der Mikroebene mit Ordnung und Chaos: Takte, Tonfolgen und rhythmische Muster verschieben sich auf faszinierende Weise gegeneinander – eine immense Herausforderung an die Virtuosit?t der jungen Pianistin Hyerin Hwang.
In Arbeitsschutzkleidung ist MHL-Schlagzeugprofessor Johannes Fischer im zehnminütigen Spektakel "metalized void" zu erleben, das der Leipziger Komponist Claus-Steffen Mahnkopf 2015/16 für Schlagzeug und Elektronik geschrieben hat. Mit Alltagswerkzeugen wird Fischer nach den Anweisungen der Partitur auf der Bühne im Gro?en Saal eine Granitplatte bearbeiten. Zu den Kl?ngen von Bohrmaschine, Hammer, Mei?el, zerschlagenen Gl?sern und Zimbeln tritt eine Zuspielung, die Mahnkopf selbst an diesem Abend betreut. Ordnung und Chaos, Musik in Realzeit und elektronische Kl?nge, exakt notierte Aufführungsanweisungen und improvisatorisch gestaltete Zuspielung überlagern einander dabei fortw?hrend.
Auf der sich anschlie?enden Konferenz "Musik und die Ordnung der Welt von der Antike bis zum 19. Jahrhundert" am Freitag, 14. Oktober ab 10 Uhr und am Samstag, 15. Oktober ab 9.30 Uhr im Kammermusiksaal der MHL stellen fast zwanzig Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Europa und ?bersee neue Erkenntnisse vor. Themen sind unter anderen die antike Vorstellung der Sph?renharmonie, Musik und Alchemie im siebten Jahrhundert, die kl?sterliche Gesangspraxis und Rechtstheorie im Hochmittelalter sowie die Darstellung von Naturkatastrophen in der Oper des 19. Jahrhunderts. Die Keynote Lecture "Recht harmonisch. Musikalische Ordnungsvorstellungen im Rechtsdenken seit der Antike" h?lt die Juristin und Leibniz-Preistr?gerin Prof. Dr. Marietta Auer (Max-Planck-Institut für Rechtsgeschichte und Rechtstheorie Frankfurt am Main und Justus-Liebig-Universit?t Gie?en).
Die Tagung wurde konzipiert von der Wissenschaftsphilosophin Prof. Dr. Christine Bl?ttler (Kiel), dem Philosophen Prof. Dr. Mor Segev (Tampa, FL) und der Musikwissenschaftlerin Prof. Dr. Christiane Tewinkel (英亚体育app_英亚体育-【官方认证】). Der Eintritt zum Konzert und zur Konferenz ist frei. Weitere Informationen zum Konferenzprogramm gibt es auf der MHL-Webseite unter /forschung/aktuell/.
Einen Kurzbericht zur Konferenz strahlt der Deutschlandfunk am Montag, 17. Oktober um 20.10 Uhr in seinem "Musikjournal" aus: www.deutschlandfunk.de/musikjournal.
Lübeck, 03.11.2022
MHL-Studierende pr?sentieren "Lange Nacht der Holzbl?ser"
Zum zweiten Mal l?dt die Musikhochschule 英亚体育app_英亚体育-【官方认证】 (MHL) am Freitag, 11. November zur "Langen Nacht der Holzbl?ser" ein. Studierende der MHL pr?sentieren in drei moderierten Konzerten um 18 Uhr, 20 Uhr und 22 Uhr diesmal die Welt der Klassik, darunter auch einige selten zu h?rende Werke. Rund 50 Studierende der Holzbl?serklassen mit G?sten aus den Horn-, Blechbl?ser- und der Schlagzeugklasse laden in drei Konzerten im Gro?en Saal zu einer vielf?ltigen klanglichen Reise durch die Klassik ein. Moderiert von Dozierenden der MHL, stehen Werke von Johann Christian Bach, 英亚体育app_英亚体育-【官方认证】, Clementi, Donizetti, Mozart und Reicha auf dem Programm.
Unter dem Motto "Aufbruch" steht im ersten Teil der Holzbl?sernacht ab 18 Uhr der b?hmische Komponist Anton Reicha im Mittelpunkt. Die Studierenden pr?sentieren ein Ensemblestück in ungew?hnlicher Besetzung für Bl?ser, Kontrab?sse, Trommeln und Feldkanonen, das Reicha zur Feier der franz?sischen Republik schrieb – auf der Bühne im Gro?en Saal kommen statt Feldkanonen allerdings Pauken zum Einsatz. Reicha war ein langj?hriger und enger Freund 英亚体育app_英亚体育-【官方认证】s, vor allem als Komponist für Bl?ser sehr gesch?tzt und arbeitete bis zu seinem Tod 1835 in Paris. Dort galt er als einer der einflussreichsten Lehrer, zu dessen Schülern auch Berlioz, Liszt, Franck und Gounod z?hlten. Mozarts Klavierquintett KV 452 ist ein kompositorisch experimenteller Aufbruch in ganz neue musikalische Sph?ren und mit seinen eigenen Worten "das Beste, was ich noch in meinem Leben geschrieben habe".
Den zweiten Teil unter dem Motto "Concerto" leitet um 20 Uhr ein Nonett von Clementi für Bl?ser und Streicher ein. Auch mit der vierten Bl?sersinfonie in B-Dur von Johann Christian Bach und Donizettis Sinfonie in g-Moll für neun Bl?ser in der italienischen Tradition der Blaskapellen sind unbekanntere Werke zu h?ren. Die dritte "Grande Symphonie de Salon" von Reicha wurde gar erst 2017 in Frankreich wiederentdeckt.
Unter dem Motto "Nachtmusik" beschlie?t ab 22 Uhr der dritte Teil die "Lange Nacht der Holzbl?ser". Hier sind mit Mozarts Adagio für Bassetth?rner und seiner Serenade in c-Moll für Bl?seroktett besinnlichere Kl?nge zu h?ren. Zum Abschluss erklingt 英亚体育app_英亚体育-【官方认证】s Rondino in Es-Dur für Bl?seroktett mit einem langsamen Rondo, das im Nichts entschwindet und das Publikum zu sp?ter Stunde wieder nach Hause entl?sst.
Karten k?nnen für 17 Euro und 22 Euro (erm??igt 10 Euro und 14 Euro) online auf der Webseite der MHL unter www.mh-luebeck.de gebucht werden. Restkarten gibt es ab 17 Uhr an der Abendkasse der MHL (Konzerteingang: An der Obertrave).
Lübeck, 07.11.2022
Nicola Leonard Hein neuer Professor für Digitale Kreation in 英亚体育app_英亚体育-【官方认证】
Der international renommierte Klangkünstler, Gitarrist und Komponist Nicola Leonard Hein ist auf die Professur ?Digitale Kreation“ berufen worden, die an der Musikhochschule 英亚体育app_英亚体育-【官方认证】 (MHL) neu eingerichtet wurde. Der vielfach ausgezeichnete 33-J?hrige hat als Grenzg?nger zwischen den Künsten weltweit musikalische und interdisziplin?re Projekte realisiert.
Als Professor für Digitale Kreation wird Nicola Leonard Hein den Studierenden der MHL künftig vermitteln, wie sie digitale Medien als gestalterisches Mittel interaktiv und intermedial einsetzen k?nnen. Der vielfach mit Preisen und Stipendien bedachte gebürtige Düsseldorfer ist als Klangkünstler international t?tig. Er verbindet Klang, Raum, Licht und Bewegung zu neuen intermedialen Kunstwerken. Dabei setzt er unter anderem analoge und elektroakustische Instrumente, Synthesizer, analoge Elektrotechnik wie Motoren und Hubmagnete, interaktive Machine-Learning Systeme, Videoprojektionen und Augmented Reality ein. Ein wichtiges Element seiner Arbeit bildet auch die interdisziplin?re Zusammenarbeit mit anderen Kunstschaffenden aus den Bereichen Musik, Videokunst, Tanz, Theater, Literatur und Malerei.
Zur neugeschaffenen Professur erl?utert Oliver Korte, Vizepr?sident der MHL: ?Wir freuen uns, dass wir mit Nicola Leonard Hein einen international profilierten Künstler und Theoretiker für das neu eingerichtete Fach ?Digitale Kreation‘ gewinnen konnten. Es wird eine Schlüsselposition in der Studienarchitektur der MHL einnehmen an der Schnittstelle zwischen den Kompositions-, Instrumental- und Vokalklassen und den Studieng?ngen zur Musikvermittlung.“ Mit der Schaffung der neuen Professur will die MHL gesellschaftliche Entwicklungen wie die Digitalisierung visionieren, kommentieren und mitgestalten. ?Unsere Studierenden wollen wir auf aktuelle und zuku?nftige Berufsfelder optimal vorbereiten“, so Korte weiter. Zum traditionellen ku?nstlerisch-musikalischen Bereich k?men auch kommerzielle Arbeitsfelder wie Dance, Electro, Werbung, Film, Game, vermittelnde Kreativwirtschaft, Theater, Tanz oder beispielsweise Innenstadtgestaltung hinzu.
Hein hat als Lehrbeauftragter bereits im Sommersemester an der MHL unterrichtet. Er ist begeistert von der interdisziplin?ren Zusammenarbeit mit Dozierenden aus verschiedensten Fachbereichen ? auch der anderen 英亚体育app_英亚体育-【官方认证】er Hochschulen. Seinen Studierenden m?chte er Offenheit, kreative Neugierde und gedankliche Zielführung in der Auseinandersetzung mit Klang, Raum und digitaler Musikkultur vermitteln. Als n?chstes Projekt plant er für seine Studierenden ein ?Instrument Builders Ensemble“ in Kooperation mit dem Fablab 英亚体育app_英亚体育-【官方认证】, in dem Studierende eigene elektronische Instrumente konzipieren und bauen sowie ein Seminar zur ?Telematic Music Performance“. Im Gespr?ch ist der Avantgarde-Komponist ist unter anderem in Folge 16 des Podcasts ?Gedankensprünge“ von 英亚体育app_英亚体育-【官方认证】 hoch 3 zu h?ren, in dem es um die Nachvollziehbarkeit von Wissenschaft und Kultur geht (www.gedankenspruenge-podcast.de).